Experimentelle Klanggestaltung » projekte

CRACK*

sujet

Der Masterstudiengang Sound Studies am Zentralinstitut für Weiterbildung (ZIW) der Universität der Künste Berlin widmet sich in der rein künstlerischen Abteilung Experimentelle Klanggestaltung unter Prof. Sam Auinger, seit Anbeginn unter anderem der kontinuierlichen Ausseinandersetzung im Sinne einer künstlerischen Forschung mit der auditiven Situation unserer Urbanen Lebensräume. Nach dem Projekt „Siemenstadt“ in Zusammenarbeit mit der Siemenskultur Stiftung und Ohrenstrand und dem Projekt „Hausklang“ anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Hauses der Kulturen der Welt findet nun die Ausstellung CRACK*, in Kooperation mit der Kommunalen Galerie Berlin am Hohenzollerndamm zu diesem Thema statt.

Der Ausstellungstitel CRACK* versteht sich als Klang und in seiner ursprünglichen Bedeutung im Sinne von Brechen. Aufbrechen…im aufbrechen der gewohnten ins unbewusste gerückten Alltagswahrnehmung.

Ein paar Eckdaten und Informationen zum thematischen Ausgangpunkt der Arbeiten für CRACK*:

Der Fehrbelliner Platz ist ein Verkehrsknotenpunkt im Ortsteil Wilmersdorf des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Er liegt am Kreuzungspunkt des Hohenzollerndamms mit der Brandenburgischen Straße. Benannt wurde er nach der für die brandenburgische Geschichte wichtigen Schlacht bei Fehrbellin. Nachdem die bis dahin selbstständige Stadt Wilmersdorf 1920 durch die Bildung von Groß-Berlin eingemeindet wurde, machten die gegenüber dem Berliner Zentrum vergleichsweise niedrigen Bodenpreise den verkehrsgünstig liegenden Stadtplatz für flächenintensive Verwaltungsneubauten attraktiv. Der seit 1913 bestehende U-Bahn-Anschluss wertete den Standort zusätzlich auf. Das heute der Fehrbellinerplatz als Verkehrsknotenpunkt und der Hohenzollerndamm in seiner Funktions als städtische 6 spurige Hauptverkehrsader durch ihr hohes Verkehrsaufkommen stark lärmbelastet sind steht außer Frage.

CRACK* besteht aus 2 Teilen die sich in ihrer Präsentation und im Inhaltlichen ergänzen und vereinen. Studenten des 3.Jahrgangs entwickelten Arbeiten für den Außenraum und die Studenten des 4.Jahrgangs Arbeiten für den Innenraum der Kommunale Galerie Berlin.

Im Aussenraum der Galerie bespielen mehrere Arbeiten die Fassade des Gebäudes und den angrenzenden transitorischen und sozialen öffentlichen Raum, wie den unmitelbaren Gehsteig entlang der Galerie  und den Fahrbahn-Grünstreifen am Hohenzollerndamm.

Bei diesen Arbeiten handelt es sich um kuenstlerische Interventionen in das gewohnte und alltägliche Erscheinugsbild und in unser Wahrnehmen dieses öffentlichen urbanen Raumes und Ortes.

Mit den Ohren gedacht und die auditive Situation dieses Ortes thematisierend, werden mit Ausnahme einer sehr  poetischen Arbeit zur Eröffnung dieser Ausstellung keine zusätzlichen Klänge in den Außenraum projeziert. Die Arbeiten verstehen sich als eine Einladung die urbane Situation vor Ort im speziellen wie in ihren allgemeinen Bedingungen neu zu bedenken und wahrzunehmen. Die gewohnte persönliche Alltagswahrnehmung aufzubrechen… CRACK*, und einen neuen Diskurs zu eröffnen.

CRACK* bringt für die Anwohner/ Besucher/ Betrachter/Zuhörer die auditiven Bedingungen, Wirkungsweisen und Qualitäten dieses urbanen Raums neu ins Bewusstsein und stellt sie zur Diskussion.

Im Innenraum /Eingangsbereich der Kommunale Galerie  Berlin (Hohenzollerndamm 176) befinden sich 2 Kopfhörerstationen mit den 5-10 minütigen Hörstücken  der Studenten des 4.Jahrgangs zum Thema Fehrbelliner Platz. Das Spektrum der Art der Auseinandersetzung dieser Arbeiten ist sehr breit. Abstrakte Klangstudien, Fieldrecordings und Interviews vor Ort sind Klangmaterial dieser Stücke. Fragen nach den ökonomischen-, sozialen wie politischen Zusammenhäengen wird nachgegangen. Geschichten werden erzählt und Verborgenes wird aufgedeckt.

Ergänzt werden die vor Ort zu hörenden und zu erlebenden Arbeiten des Außen- wie des Innenraums durch Dokumentationsmaterialien vom Arbeitsprozess, die im Voyer der Galerie in unmittelbarer Nähe zu den Hörstationen zu finden sind.

Entwickelte Arbeiten für den Außenraum, die nicht in der Ausstellung CRACK* konkret zur Umsetzung kommen, sei es aus Genehmigungs- sowie finanziellen Gründen oder sie wurden von Anbeginn an als theoretische Studie gedacht, werden neben den Hörstationen und den Dokumentationsmaterialien auf einem Display ausgestellt ….