Experimentelle Klanggestaltung » projekte » 125 jahre kurfürstendamm

Wie klingt der Ku’damm. Christine, wie klingt der ?53:20

Hier würde normalerweise ein Audioinhalt zu erreichen. Bitte installieren Sie den aktuellen Flashplayer und erlauben Sie JavaScript Ausführung

marcus thomas

Entgegen aller Erwartungen, dass sich die hörende Masse bei der Beschreibung ihrer auditiven Wahrnehmung des Ku’damms schlichtweg akustischer Allgemeinplätze bedienen und das »Boulevard des Westens« als rein lärmenden Ort beschreiben würde, war bei den befragten Personen festzustellen, dass sie weitaus mehr darüber zu sagen haben als ursprünglich angenommen. Wenn auch mit etwas Mühe und teilweise sehr eigentümlichem Vokabular wurde kräftig analysiert, diskutiert, Bilanz gezogen und versucht in die klangliche Zukunft dieser symbolisch aufgeladenen Straße der Weltstadt Berlin zu hören. Das Feature bietet dabei ein reiches Sammelsurium an verschiedensten Eindrücken und Erfahrungen bezüglich der klanglichen Gestalt des Ku’damms. Zu Wort kommen stolze Berliner, begeisterte Touries, genervte Passanten auf der Durchreise, protestierende Straßenmusiker mit Erfindungsdrang, verständnisvolle Nostalgiker, verstandlose Hoch-PSler, der sich abschottende iPod Hörer, die täglich hier rackernde Meute und viele mehr. Was da alles auch zwischen den Zeilen für Schmunzeln sorgt, darf einfach nicht fehlen und muss in voller Länge Gehör finden. Die verschiedenen akustischen Räume und Blickwinkel dieses Interview-Spaziergangs spiegeln sowohl die klangliche Vielfalt und Musikalität als auch die Verkehrsfluss bedingte Tristesse dieser Straße wieder. Der leergefegte Bürgersteig zum Fussball-WM-Sonntagsspiel, die Rushhour-Stimmung an Werktagen oder auch der Ausnahmezustand am Christopher Street Day – es gibt immer was zu hören auf dem Ku’damm und manchmal lohnt es sich gar hier und da etwas länger zu verweilen.